About me

Sabatina James

Ich wurde als Enkeltochter eines Imams in Pakistan geboren und bin mit meiner Familie als Kind nach Österreich gekommen. 

Und: Ich liebe Österreich. Meine Begeisterung für meine Heimat ist so groß, dass einige der Menschen, denen ich über dieses Land erzählt habe, dahingezogen sind. 

Nur ich selbst kann da nicht hin ... Verfolgung in Österreich … durch fundamentalistische Islamisten versteht sich, weil ich Christin geworden bin und mich öffentlich dazu bekenne. Sie, die mir mein Menschenrecht auf religiöse Selbstbestimmung absprechen, dürfen dort hinkommen und bleiben.

 

Weil ich es selbst erlebt habe, kann ich die Mädchen, die Frauen und auch die Jungen und Männer verstehen, die Opfer geworden sind oder werden. Ich sollte zwangsverheiratet werden, und weil ich mich widersetzt hatte, wurde ich nach dem Heimaturlaub in Pakistan zurückgelassen und in eine Madrasa gesteckt ohne Kontakt zur Außenwelt mit täglicher Gehirnwäsche und Prügelandrohung, wo die Schreie der mit Stöcken Verprügelten mir durch Mark und Bein gegangen sind. Von den eigenen Eltern und der gesamten Familie und Verwandtschaft verraten und verlassen, ausgegrenzt und terrorisiert, habe ich versucht, mir das Leben zu nehmen. Zurück in Österreich reifte in mir der Plan zur Flucht, nachdem auch viele Behörden weigerten, mir zu helfen.

 

Der mir präsentierte Islam war für mich zum Schock geworden. Dennoch wollte ich Gott nicht loslassen. Für mich wäre es zu einfach gewesen, Gott zu verwerfen und Atheist zu werden, auch wenn ich das verstehen und akzeptieren kann. Das Menschenrecht auf religiöse Selbstbestimmung bedeutet ja, dass sich jeder gleichermaßen gegen wie für Glauben entscheiden kann, ebenso für den einen Glauben wie für den anderen. Mein Weg wurde es, an einen Gott der Liebe, der Wahrheit, der Verzeihung und Annahme zu glauben. Dabei haben Menschen eine Rolle gespielt, denen ich begegnet war, die das glaubwürdig gelebt haben – doch meine wichtigste Begegnung war mit Jesus von Nazareth in der Bibel, der die Liebe gelehrt und repräsentiert hat. Mir war es wichtig, das erfahren zu dürfen und das möchte ich auch anderen ermöglichen, um auf Basis der Kenntnis selber beurteilen und entscheiden zu können, was der eigene Weg sein soll. 

 

Der Weg zur Freiheit kann einen Preis haben. Die Selbstbestimmung als Frau mit Verweigerung der Zwangsheirat hatte mich schon die Geborgenheit in der Familie gekostet. Die Selbstbestimmung über meinen Glauben hat mir damals noch das Todesurteil der eigenen Familie und Religionsgelehrten eingebracht.

Alle aus der islamischen Gesellschaft in Österreich, die vorher freundlich zu mir gewesen waren, begegneten mir jetzt mit Ablehnung oder Hass. Da merkte ich, dass ihre Freundlichkeit nicht ehrlich gewesen war, sondern nur Mittel zum Zweck. 

Trotz allem liebe ich meine Familie. Wenn ich meine Geschichte erzähle oder Stellung beziehe, dann nur um anderen Mut zu machen. Es wäre eine Ungerechtigkeit zu schweigen, wenn man etwas zu sagen hat.